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» Triathlon in Fintel: Für Einsteiger geeignet


Die Angst vor dem ersten Triathlon ist meist unbegründet. Wie in Fintel sind die kleineren Triathlonveranstaltungen meist für Breitensportler ausgelegt. Da die Triathleten einen strengen Verband haben, sind die Profis sogar teilweise von diesen Veranstaltungen ausgeschlossen. Der Triathlon in Fintel gehört sicherlich zu den ältesten seiner Art in Deutschland. 2012 wird bereits die 27. Auflage ausgetragen. Meinen ersten Triathlon habe ich Ende der 1990er in Dahlenburg absolviert. Dort werden noch heute 800 m geschwommen, 20km gefahren und 5km gelaufen. Allerdings findet diese Veranstaltung immer am Wochenende des Heideblütenfests statt. 1997 war es nicht ungewöhnlich, dass die Schwimmstrecke mit Brustschwimmen überwunden wurde und auch Damenräder waren nicht selten auf der Radstrecke anzutreffen. Seit dieser Zeit hat sich allerdings einiges beim "Volkstriathlon" geändert. Die Teilnehmer haben materialtechnisch ordentlich aufgerüstet. Wer heute in Dahlenburg oder Fintel an den Start geht, wird kaum andere Räder als Rennräder sehen. Selbst gute Mountainbikes sind nur noch selten anzutreffen. Im Wasser sieht man immer häufiger Neoprenanzüge und Brust schwimmt kaum noch jemand. Das heißt aber nicht, dass ein Rennrad oder gute Schwimmkünste beim Triathlon Pflicht sind. Die Teilnehmer sind nämlich immer noch die gleichen wie vor 15 Jahren und haben alle "klein" angefangen. Deshalb wird niemand schief angeschaut, wenn er mit dem gleichen Fahrrad an den Start geht, das er auch zum Brötchenholen benutzt. Alles was man heute wie damals braucht, sind etwas Training, eine Badehose, gut aufgepumpte Reifen und ein Paar Laufschuhe.

Am meisten Angst macht den Neulingen oft die Schwimmstrecke. Die ist in Fintel mit 400m recht kurz und wird im beheizten Freibad geschwommen. Selbst ein schlechter Schwimmer kann auf dieser kurzen Distanz nicht viel Zeit verlieren. Meist sind die langsamsten Schwimmer nach 15 Minuten aus dem Wasser. Trainieren sollte man das Schwimmen allerdings gut, damit man sich nicht überschätzt. Anhalten wie beim Laufen geht nicht so leicht. Nach dem Schwimmen kommt die schwierigste Disziplin dran, die gleich zweimal beim Triathlon ansteht: der Wechsel. Anfänger in der Wechselzone erkennt man daran, dass sie sich nach dem Schwimmen gründlich abtrocknen, dann gemächlich umziehen und sich dann hektisch aufs Rad schwingen. Für Zuschauer ist gerade der Wechsel sehr interessant, weil jeder Teilnehmer seine eigene Strategie dafür hat. Einige Starter wechseln direkt im Badezeug (besteht oft aus einem Einteiler) aufs Fahrrad, stülpen sich dort nur noch den Helm auf und schlüpfen direkt in die in den Pedalen festgeklickten Schuhe und düsen los. Andere trocknen sich ab und ziehen sich vollständig um. Eine beliebte Frage ist die Sockenfrage. Wer schon mal mit nassen Füßen seine Socken angezogen hat, weiß wovon ich rede. Andererseits kann ein Schuh ohne Socken ganz schön scheuern. Wie immer ist Vorbereitung alles. Mit etwas Übung und gut präparierter Ausrüstung braucht man zum Anziehen der Socken nur noch wenige Sekunden.

Auf der Radstrecke kann es dann schon mal zugig werden, wenn man nass wie ein begossener Pudel im Sattel sitzt. In Fintel werden zwei Radrunden gefahren. Insgesamt ist die Strecke gut 20km lang. Feuerwehrmänner sichern die Strecke gewissenhaft. Der Belag ist glatt und es gibt eigentlich keine Steigungen und nur hin und wieder etwas Wind. 2011 hatten die Bauern rings um Fintel gerade Gülle gestreut. Dann muss man schon mal öfters ein Auge auf den Straßenbelag werfen. Das Radfahren mit einem angepeilten Schnitt von gut 30km/h ist auch für Anfänger kein Problem. Man sollte jedoch den Wechsel vom Fahrrad zum Laufen ausreichend trainieren. Nicht selten steigt ein Anfänger, nachdem er auf der Radstrecke alles gegeben hat, ab und fällt einfach um, weil die Beine weiterradeln und nicht laufen wollen. Entweder man trainiert den Wechsel gewissenhaft, oder man lässt es auf den letzten Radmetern etwas ruhiger angehen und schüttelt die Beine schon mal aus.

Laufen kann eigentlich jeder. Bei meinem letzten Triathlon in Fintel konnte ich, ohne dass ich besonders schnell war, gleich 6 Läufer überholen. Zum einen lag es daran, dass ich mal wieder etwas zu gemütlich auf der Radstrecke unterwegs gewesen war und zum anderen daran, dass die Überholten zu schnell losgelaufen waren. Erfahrungsgemäß ziehen sich die 5km Laufstrecke ganz schön. Selbst, wenn man gerade mal halb so lang zu Fuß unterwegs ist wie auf dem Fahrrad, kommt einem das letzte Drittel ganz schön lang vor. Fintel hat außerdem ganz schön verwirrende Ecken, so dass Ortsfremde ohne die Kilometerangaben gar nicht wissen, wie weit es noch zum Ziel ist. Wer in Fintel rechtzeitig ankommt, kann nach dem Wettkampf noch ordentlich am Büfett schlemmen. Da ich meistens nicht zu den ersten Finishern gehöre und für mein Leben gern Torte esse, gehe ich auf Nummer sicher und esse meine Bratwurst und Torte vor dem Rennen. Von meinen Mitstreitern ernte ich dafür nur Kopfschütteln. Bislang hatte ich damit aber noch kein Problem. Man darf sich eben nicht überfressen und sollte zwischen Start und Futtern genügend Zeit lassen. Wichtig ist es vor dem Wettkampf viel zu trinken und auch zumindest auf der Radstrecke etwas zu trinken dabei zu haben.

Kurzstreckentriathlons sind längst nicht so anstrengend, wie man denkt. Das liegt daran, dass die Belastung ständig wechselt. Gute Schwimmer brauchen im Wasser fast ausschließlich die Kraft ihrer Arme. Die wird nach dem Schwimmen gar nicht mehr benötigt. Auch das Radfahren und Laufen fordert ganz unterschiedlich. Ich persönlich empfinde die Belastung des Finteler Triathlons vergleichbar mit einem 10km Lauf. Trotzdem sollte man gut vorbereitet sein. Neben gutem Schwimmtraining, bei dem ich mindestens auf die doppelte Strecke trainiere, sollte man auch das Radfahren nicht vernachlässigen, damit man sich nicht wundert, wie lang 20km sein können. Ich behaupte, dass es mit etwas Training nicht schwer ist, mich mit einem Trekkingrad auf der Radstrecke zu schlagen, obwohl ich gutes Material benutze. Auch beim Laufen sollte man an die doppelte Strecke gewöhnt sein. Den Wechsel vom Rad zum Laufen sollte jeder Neuling etwas üben. Die Wechsel sollte man gut planen, damit man beim Wettkampf nichts suchen muss. Persönlich bereite ich mich auf die Gesamtwettkampfdauer vor, indem ich längere Strecken laufe. Ein Triathlon in Fintel dauert nicht mehr als 90 Minuten. Auf diese Belastungsdauer sollte man sich vorher einstellen.

Seit 2003 habe ich für die SG Heber/wolterdingen schon viele male am Triathlon in Fintel teilgenommen. Das Team dort bereitet alles immer sehr gut vor. Das Schwimmen im warmen 50m Becken ist echter Luxus und die Streckenführung ist sehr gut (weil fast topfeben). Die Atmosphäre ist familiär und mit den Jahren erkennt man sich wieder, selbst wenn man sich nur einmal im Jahr sieht. In Fintel startet man gemeinsam und kommt auch im Ziel wieder zusammen.

Das einzige Problem in Fintel ist, dass das nette Organisationsteam so gut arbeitet, dass bereits sehr früh alle Startplätze vergeben sind. Man muss sich beeilen, wenn man in Fintel mitmachen möchte. Rings um Schneverdingen gibt es aber einige vergleichbare Veranstaltungen, auf die man ausweichen kann. Start in Fintel ist immer am ersten Septemberwochenende.


Zieleinlauf.


April 2012
Lars Höppner



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