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» Abschiedsspiel von Michael Walter


am 18. Oktober gegen Germania Walsrode II.


Sonntag. Mal wieder ein Heimspiel und wieder gegen einen Favoriten von ganz weit oben. Und doch ist dieser Sonntag kein Sonntag wie jeder andere. Nein, dieser Sonntag ist einfach ganz besonders.
Selbst für die Zuschauer und Mitspieler, die dieses Wochenende keine 90 Minuten am Heberaner Sportplatz mit Ihrer "Ersten" mitfiebern können, liegt ein kleiner grauer Schleier über diesem sonnigen Herbsttag. Ein Gemisch aus Dankbarkeit und Freude, aber auch aus Wehmut und Abschied liegt über der Partie gegen Tabellenführer Walsrode.
Was aber ist anders an diesem Sonntag? Was kann einen Tag, der für viele in den Jahren zu einem Ritual geworden ist, mit einem Mal so verändern? Die Antwort ist ganz simpel, …weil sich ab diesem Sonntag ein Teil dieses Rituals verändern wird.
Ein einzigartiger Spieler, für manche auch einfach Hupe, beendete seine fußballerische Laufbahn bei der SG Heber/Wolterdingen. Michael Walter, so lautet sein richtiger Name, hängt zumindest in seinem Heimatverein seine Wupus (Wunderpuschen) an den Nagel.


Michael Walter sichtlich gerührt bei seiner offiziellen Verabschiedung aus den Reihen der ersten Herren. Hier bei der Übergabe seines fußballerischen Lebenswerkes in Bildern durch Tobias Meyer und Jan Döbbeke.


Kaum ein aktiver Spieler hatte in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen solchen Einfluss auf den Herrenfußball bei der SG Heber/Wolterdingen und kaum ein anderer Fußballer hat so viel auf und ab bei den gelb-blauen erlebt wie unser Michael. Alles fing damit an, dass ein kleiner, Sportbrille tragender, vorlauter Frechdachs, der eigentlich noch als A-Jugendspieler bei der JSG Schneverdingen gesetzt war, seine ersten Zweikämpfe in der 2. Kreisklasse Nord setzen konnte. Schnell wurde klar, dass mit Michael nicht nur ein junger Nachwuchsspieler in die Herren drängte, sondern dass der erste Sprössling aus der "Ära Wendig" eine echte Verstärkung für das Team um gestandene Spielergrößen wie Frank Mass, Volker Broocks oder Matthias Müller werden sollte.
Es ging langsam aber stetig bergauf mit der Elf um Trainer Britten und das Tor zur 1. Kreisklasse Nord, damals gab es übrigens noch drei Kreisklassen unterteilt in Nord und Süd, rückte immer näher.
Aber nicht nur als Spieler machte Michael sich früh einen Namen, nein auch neben dem Platz setzte er schnell Akzente. Sei es durch seine offene und provokante Art gegenüber Gegnern und Zuschauern, durch seine immer weiter wachsende "Schuldscheinsammlung" bei Mama Erika oder den typischen "hat mal einer Shampoo und `n Handtuch für mich" - Satz. Michael war und ist schlichtweg eine Nummer für sich.

Fußballerisch ging es weiter bergauf und Michael trug mit seinen Toren und als ständiger Unruheherd im Spiel, manchmal (okay oft) sogar manchmal zu oft als Hitzkopf einen großen Teil dazu bei. Gleich drei Aufstiege unter Adolf Moriz in die 1. KK Nord, unter Sven Langenberger in die Kreisliga und sogar in die Bezirksklasse unter Uwe Heinsohn waren die logische Folge. Immer Mittendrin unser Michael.
Und das obwohl auch er nicht immer frei von Abwanderungsgedanken war. Schneverdingen klopfte an die Tür und versuchte ihn zu ködern und sogar der damalige Landesligist SV Soltau lockte mit Stammplatzgarantie inkl. Currywurst und Pommes! Das alles ließ unser Michael zu Gunsten seiner Mannschaft und der Freunde auf und neben dem Fußballplatz nicht gelten (wer kann auch schon mit der Currywurst von "von Loh" mithalten oder Sprüche klopfen wie ein Gerd Hassler) und so ging er weiter seinen Weg bei der SG. Gut, er ging nicht immer, manchmal humpelte er auch. So zum Beispiel nach seinen Schienbeinbruch im Rahmen des WZ-Cups zur Kreisligazeit. Entscheidend ist aber, es lief mit ihm und seiner SG Heber/Wolterdingen immer in die richtige Richtung, nämlich immer gerade aus. Selbst nach dem Michael seinen beruflichen Weg in Hamburg einschlug, ließ er es sich nicht nehmen, fast jeden Sonntag auf dem Platz seinen Mann zu stehen und trotz immer häufiger werdender Niederlagen, nach den Spielen mit Humor, begleitet durch das eine oder andere Bierchen, doch noch mindestens einen Punkt zu feiern.

Ach, was soll ich, als einer, der Michael wohl so gut kennt wie kaum ein anderer, an dieser Stelle noch sagen. Ich könnte schreiben, schreiben und schreiben. Fakt ist und bleibt aber, dass der Herrenfußball in Heber mit Michael eine Stütze verloren hat, die es so sicher nie wieder geben wird. Auf der anderen Seite hat Michael mit diesem fußballerischen Schlussstrich aber auch das fortgesetzt, was ihn schon immer ausgezeichnet hat. Er geht seinen Weg und er steht dazu.

Michael, wir halten immer einen Platz in unserer Kabine für Dich frei. Wir freuen uns auf jeden Sonntag, den Du am Sportplatz mit uns verbringen wirst und ja, auch heute kannst Du immer noch Badlatschen und Shampoo von uns haben!

Wir, Deine Freunde und Mitspieler der ersten Herren, aber auch all die treuen Zuschauer und der gesamte Vorstand danken Dir für das, was Du in Heber geleistet und bewegt hast! Und Michi, mach weiter so, denn mit der alten Heimat Deines Vaters hast Du einen Ort gefunden, der sicher fast so schön ist wie Dein Heber!

Eine knappe 1:2 Niederlage setzte es beim Abschiedsspiel gegen den Tabellenführer Walsrode. Dies hielt aktuelle und ehemalige Spieler der 1.Herren samt Trainer und Betreuer jedoch nicht davon ab, Michael ordentlich zu verabschieden.



Die aktuelle 1. Herrenmannschaft sowie "alte" Mitspieler von Michi Walter.


Dezember 2009
Andrè Röhrs



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